Das HD und ED -Röntgen unserer Berner ab der Vollendung des 12. Lebensmonats dient einerseits dazu, eine Aussage über die gemachte Verpaarung hinsichtlich der Gelenksituation zu treffen, andererseits auch für jeden Bernerbesitzer Klarheit über die Gesundheit der Gelenke seines Vierbeiners und dessen zukünftige Belastung zu schaffen.

Deswegen legen wir als Züchter auch sehr viel Wert darauf, das unsere Würfe möglichst über 50%, besser aber komplett geröntgt werden. Sollten Hunde aus unseren Würfen für die Zucht eingesetzt werden, ist es natürlich von Vorteil, wenn alle Geschwister geröntgt sind, erhöht es die Aussagekraft doch enorm!

Bei der Verpaarung gesunder Elterntiere (HD A – B) wollen wir natürlich das Möglichste  tun, um auch gesunde Welpen zu bekommen. Leider kann es - auch bei  noch so verantwortungsvollem  züchten – immer zu einer unglücklichen Kombination weit zurückreichender Vorfahren kommen. Also auch bei einer gesunden Verpaarung gibt es keine Garantie auf HD / ED - freie Welpen!

Wichtig für die Aussagekraft der Diagnostik, die über ein Röntgenbild erfolgt, ist die Wahl des richtigen Röntgentierarztes. Auch wenn ihr Haustierarzt sehr zuverlässig, kompetent und gut ist, muss er nicht unbedingt über langjährige Erfahrungen verfügen, den Hund beim HD / ED - Röntgen auch richtig zu lagern. Diese Gutachter - Aufnahmen erfordern die genaueste Einhaltung der Lagerungsvorschriften, um ein wirklich treffsicheres Auswertungsergebnis des Gutachters zu erhalten.

Hier stehen wir unseren Welpenkäufern mit Rat & Tat zur Seite, klären sie vorher umfassend auf und helfen bei der Auswahl.


 

Die Hüftgelenksdysplasie ist eine Krankheit des Hüftgelenks bei der die Gelenkkugel nicht optimal in die Gelenkpfanne passt, bzw. umgekehrt. Betroffen sind sämtliche Hunderassen, wobei großwüchsige Rassen das Krankheitsbild besonders häufig ausbilden. Die HD ist zu großen Teilen genetisch bedingt. Da falsche Ernährung und Haltung die Entstehung und das Fortschreiten der Krankheit begünstigen können, spricht man von einem multifaktoriellen (von vielen Faktoren abhängigen) Geschehen.

 Die HD setzt sich aus drei Faktoren zusammen:
  • genetische Prädisposition, möglichst viele Hunde einer Rasse sollten geröntgt werden um darüber Aufschluss geben zu können, den HD / ED Zuchtwert ermitteln zu können und für eine vernünftige Zuchtselektion Schritte einzuleiten.
  • Futter/ Gewicht des Hundes besonders in der Wachstumszeit. Bei zu viel, zu energiereichem Futter wird der Hund zu früh zu schwer, das Hüftgelenk ist noch nicht ausgereift, hält der Belastung nicht stand und hat nicht die Möglichkeit korrekt zu wachsen.
  • Durch starke Belastung bzw. zu viel Bewegung wird das unausgereifte, noch weiche Hüftgelenk zu stark strapaziert. Durch viel Treppen abwärts springen, zu lange Spaziergänge, glatte, rutschige Fußböden, etc. kann es zu negativen Veränderungen im Hüftgelenk kommen.
Auch hier liegt es uns sehr am Herzen, unsere Welpenkäufer umfassend  über Haltung, Bewegung und Fütterung aufzuklären und Hilfestellung zu geben.


Einteilung der Schweregrade:
Bezeichnung Klassifizierung Beschreibung
A1 – A2  HD – frei

In jeder Hinsicht unauffällige Gelenke, Norberg Winkel 105° oder mehr.

B1 – B2 HD – Übergangsform/
Verdacht

Oberschenkelkopf oder Pfannendach sind leicht ungleichmäßig. 
Norberg Winkel 105° oder geringfügig weniger, aber gleich-mäßiger Schenkelkopf und Pfannendach.

C1 – C2 HD – Leicht

Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind ungleichmäßig, 
Norberg Winkel 100° oder kleiner. Eventuell leichte arthrotische Veränderungen.

D1 – D2 HD – Mittel

Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind deutlich ungleichmäßigNorberg Winkel größer als 90°.
Es kommt zu arthrotischen Veränderungendes Pfannenrandes

E1 – E2 HD – Schwer Auffällige Veränderungen an den Hüftgelenken.
Norberg Winkel unter 90°. Der Pfannenrand ist deutlich abgeflacht.
Es kommt zu verschiedenen arthrotischen Veränderungen in stärkerer Ausbildung.





Die Ellbogendysplasie (ED) ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex des Ellbogengelenks schnellwüchsiger (großer) Hunderassen. Die ED stellt eine vererbte Entwicklungsstörung des wachsenden Skeletts dar. Hohes Körpermassewachstum und Fütterungsfehler sind weitere begünstigende prädisponierende) Faktoren. Die ED beginnt in der späten Wachstumsphase bei vier bis acht Monate alten Jungtieren mit einer schmerzhaften Veränderung des Gelenks und der gelenkbildenden Knochenteile (Osteoarthrose) mit Lahmheit. Der Bewegungsumfang des Ellbogengelenks ist eingeschränkt. Frühzeichen sind Steifigkeit am Morgen oder nach Ruhepausen. Die Krankheit schreitet lebenslang fort und ist nicht heilbar, eine weitgehende Schmerzfreiheit kann aber in vielen Fällen erreicht werden. Als Therapie werden chirurgische Eingriffe nötig. Alle operativen Eingriffe verhindern häufig nicht das Fortschreiten der Arthrose. Unterstützend ist eine schmerz und entzündungshemmene Therapie sinnvoll. Auf das Gewicht sollte geachtet werden.

Eine Ellbogendysplasie entsteht, wenn die gelenkbildenden Knochenteile Oberarmknochen Humerus), Elle (Ulna) und Speiche (Radius) nicht exakt genug zueinander passen. Die ungenaue Passform oder Inkongruenz führt zu chronischen Umbauvorgängen am Ellbogengelenk und den gelenkbildenden Knochenteilen (Osteoarthrose), die zu einer Sklerosierung der Knochen und zur Ausbildung von Knochenauswüchsen (Osteophyten) führen. Bei geringer Inkongruenz der Gelenkflächen ist die Osteoarthrose das einzige Anzeichen einer Ellbogendysplasie, darüber hinaus können weitere Veränderungen auftreten:

  • Fragmentierung des Processus coronoideus medialis (FCP, Ablösung des innen liegenden Kronfortsatzes der Elle)
  • Osteochondrosis dissecans am Condylus medialis humeri (OCD, Knorpelablösung am innen liegenden Rollhöcker des Oberarmknochens)
  • Isolierung des Processus anconaeus (IPA, Ablösung des Ellenbogenfortsatzes der Elle)

Ein gleichzeitiges Auftreten mehrerer dieser Komplikationen ist häufig.

Nach der International Elbow working Group wird die ED je nach Ausmaß der Erkrankung in drei klinische Stadien eingeteilt. Hierbei wird lediglich der Schweregrad der Arthrose über das Ausmaß der Knochenzubildungen (Osteophyten) beurteilt. Das Auftreten spezifischer Läsionen (FCP, IPA, OCD) wird lediglich vermerkt, nicht jedoch für die Klassifizierung verwendet:

Einteilung der Schweregrade:
Bezeichnung Klassifizierung Beschreibung
ED 0 frei

normales Gelenk, keine Osteophyten (Knochenzubildung) oder Sklerose

ED 1  milde Arthrose Osteophyten kleiner als 2mm oder Sklerose der Gelenkfläche der Elle
ED 2 moderate Arthrose Osteophyten zwischen 2 und 5mm groß
ED 3 schwere Arthrose  Osteophyten größer als 5mm

   
            


Eine Osteochondrosis dissecans (OCD) kommt im Bereich des Ellenbogengelenks fast ausschließlich am innen liegenden Rollhöcker des Oberarmknochens (Condylus medialis humeri) vor. Sie entsteht zumeist im Alter von 5 Monaten und in der Regel beidseitig.

 

 
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Degenerative Myelopathie
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